Agiles Lernen

Anna Zänkert

In agilen Unternehmen arbeitet man nicht nur agil, sondern lernt auch oft auf eine agile Art und Weise. Was genau man sich unter agilem Lernen vorstellen kann und wie sowohl Lernende als auch Unternehmen davon profitieren, können Sie in folgendem Blogpost lesen.

Viele (agile) Organisationen strukturieren aktuell ihre Personalentwicklung um - von einer angebotsorientierten zu einer nachfrageorientierten Personalentwicklung. Die Mitarbeiter:innen gehen aktiv auf die Personalabteilung zu und äußern Bedarf an Maßnahmen und definieren oft auch gleich wie sie lernen möchten.

Agiles Lernen fußt aus denselben Säulen wie SCRUM (ursprünglich eine Methode aus dem Projekt- und Produktmanagement): 
• Transparenz, hier beispielsweise über den Lernfortschritt oder Probleme und Hindernisse
• Überprüfung, z.B. ob die zu Beginn gesteckten Ziele noch dieselbe Priorität haben
• Anpassung, etwa Zeitinvestition pro Woche

Wichtig sind die Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Lernenden. Es gibt keine klassischen Lehrer, sondern stattdessen sogenannte Lernbegleiter:innen oder Unterstützer:innen.

Der Lerninhalt wird in Phasen unterteilt, die wiederum geplant werden. Es gilt zu klären, was wann gelernt werden soll und wie. Nach dem Lernen werden die Ergebnisse von den Lernenden präsentiert, die Unterstützer:innen geben Feedback und es wird gemeinsam reflektiert.

Für den Sprachunterricht innerhalb eines Unternehmens könnte der Prozess wie folgt aussehen:

Unternehmen, die nicht ihr komplettes Lernangebot umstellen möchten, können als erste Unternehmung in Richtung agiles Lernen neben Sprach- und Soft Skills-Kursen beispielsweise ein Barcamp veranstalten. Hier handelt es sich um eine Tagung, deren Inhalt und Ablauf erst während der Tagung entwickelt und gestaltet werden. Im Zentrum stehen der inhaltliche Austausch und Diskussionen. Ein Barcamp würde sich auch eignen, um agiles Lernen innerhalb der Organisation einzuläuten.

 

Eine Umstellung auf eine nachfrageorientierte Personalentwicklung nimmt der Personalabteilung letztlich den Druck den Bedarf unterschiedlichster Abteilungen vorhersagen können zu müssen und schafft daher sogar freie Kapazitäten.

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