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Die Kulturzwiebel | Interkulturelle Kommunikation im Unternehmen

Anna Zänkert

Interkulturelle Kommunikation scheint manchmal abstrakt und schwierig zu realisieren im Geschäftsalltag. Deshalb machen wir es nun für Dich konkreter.

Bestimmt kennst Du das, die Abteilung im ersten Stock denkt komplett anders als Deine Abteilung. Manchmal machen sie etwas, was für Dich absolut unlogisch ist. Aber sie werden wohl ihre Gründe haben?

 

Nach Geert Hofstede ist Kultur „die kollektive Programmierung des Verstandes, welche die Mitglieder einer Gruppe oder Kategorie von anderen unterscheidet.“[1] Das erklärt, warum der Einkauf möglicherweise anders denkt, als die Marketingabteilung – sofern sich mindestens eine davon als eigene Gruppe (Kulturkreis) wahrnimmt, haben sie eine eigene Kultur.

 

Es geht also nicht nur um Länder und deren Kulturen. Nachdem wir nun geklärt haben, wie eine Definition für Kultur lautet, stellt sich die Frage Was ist Kultur?

Am besten wir denken hierzu an einen Eisberg. Wie bei der Titanic ist das, was Du oben siehst, außerhalb des Wassers nicht alles, was der Eisberg zu bieten hat. Das heißt, um eine Kultur wirklich zu verstehen, ist es hilfreich, in sie einzutauchen, ein Teil von ihr zu werden. Geert Hofstede hat auch mit dem Bild einer Zwiebel gearbeitet.  

Was Du von außen sehen kannst, ist nur die äußerste Schicht. Hofstede spricht hier von Symbolen. Dies sind Dinge, die du zum Beispiel auf der Straße sehen kannst oder in der Teeküche im ersten Stock. Eine Schicht tiefer gehen die Helden. Diese können gut oder schlecht sein und Du kannst sie im Fernsehen finden oder in Erzählungen. Zum Beispiel könnte das Kollege Jens sein, der auf der letzten Weihnachtsfeier den Einkauf sehr witzig repräsentiert hat, was typisch ist für eure Abteilung und wovon Deine Abteilung immer noch spricht. Noch weiter am Inneren der Zwiebel sind die Rituale angesiedelt. Das könnten Freuden- oder Trauerfeiern sein, oder auf Abteilungen bezogen, wie man Geburtstag feiert. Letztlich sind im Kern die Werte einer Kultur. Diese ziehen sich tatsächlich durch die anderen Schichten und sind das, was eine Kultur ausmacht. Beispielsweise fußen eigentlich alle Kulturen auf Respekt. Aber wie äußert sich Respekt bei euch im Vergleich zu anderen Abteilungen? Sprecht ihr direkter miteinander aus Respekt oder sprecht ihr indirekt Probleme an, um das Gesicht zu wahren und so Respekt zu zollen?

Worauf Du sowohl bei den Kolleg:innen vor Ort als auch bei internationalen Arbeitskolleg:innen und Geschäftspartner:innen achten kannst, siehst Du im folgendem Video.

Literatur:


 [1] Hofstede, Geert. https://geert-hofstede.com/national-culture.html, (Abrufdatum: 27.01.2017). Eigene Übersetzung.

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