Geschäftskommunikation wird von Land zu Land verschieden definiert; während sich einige Geschäftskunden nach dem dritten Treffen bereits duzen, bestehen andere, jahrelange Kolleg:innen auf das Sie im Arbeitsalltag. Beim Lernen einer Fremdsprache kann das leider schnell Verwirrung stiften oder zu Missverständnissen führen, besonders da diese „Regeln“ unausgesprochen bleiben.
Die Sie-Form ist eine Distanz- oder Höflichkeitsform im Deutschen. Man drückt damit Respekt aus und kann so auch bei Konfliktthemen oder schwierigen Gesprächen höflich und sachlich kommunizieren. Heutzutage kann das Sie jedoch altmodisch oder zu distanziert wirken. Bei einer uneinheitlichen Nutzung des Siezens und Duzens innerhalb eines Unternehmens kann es zu Verwirrungen oder Konflikten kommen.
Im Gegensatz dazu ist die Du-Form besonders in jüngeren Unternehmen und in einigen Branchen (z.B. in der IT) und Bereichen eher an der Tagesordnung. Das Du vermittelt ein „Wir-Gefühl“, schafft Vertrautheit und stärkt den Teamgeist, kann aber auch den Eindruck einer Vertrautheit entstehen lassen, die in der Arbeitswelt womöglich nicht wirklich besteht.
Die deutsche Sprache kennt auch noch eine Zwischenform des reinen Siezens und Duzens – das sogenannte „Hamburger Sie“. Dabei nutzt man bei der Anrede den Vornamen, siezt die Person aber gleichzeitig: „Thomas, können Sie mir bitte die E-Mail weiterleiten?“.